…oder Palatschinken mit Kakao, Küchle und Schweineöhrchen.
Über das neue Thema der drei Mädels von der Post habe ich mich sehr gefreut, einem besonders schönen, aber schweren Brocken für die nächste Runde „Post aus meiner Küche“: Kindheitserinnerungen. Das Thema ist sogar so schön, dass Fräulein Schulz‘ hinter der Kamera vorluschert und euch auch etwas von Ihrer Kindheit erzählt…
Fräulein Schulz’…
Wenn ich an meine Kindheit denke, dann kommen mir Ferien auf dem Bauernhof in den Sinn. Kühe schupsen, grazile Mädchen auf stolzen Pferden und eine Lütte, frech wie Pipi und blond wie Michel. Das war ich! Aufgewachsen bin ich in der Pampa Mecklenburgs. Was Kinder da alles anstellen können… Zu unserem Hof gehörte ein Stück See und wenn die Sonne mal heiß brannte und selbst die kühle Nordluft nicht mehr half, dann hob mein Opa mich auf den Tank der Simson und auf ging es mit Hund, Katz‘ und Maus (eigentlich nur mit Prinz dem Hund meines Großonkels) runter zum Erfrischen. Natürlich macht so ein Landleben hungrig. So viel Sonne, Wasser, Feld. Deshalb stand meine Tante, nachdem füttern der Hühner, schon in der Küche, setzte Verdämpftes (Hühnerbeine, die bei kleiner Temperatur, eine sehr lange Zeit im eigenen Saft verbrachten mit Suppengrün und Bohnenkraut) an und dazu gab es natürlich bessarabische Küchle…ganz traditionell. Mittags stand auf dem Küchentisch eine große Pfanne voll mit köstlicher Soße und alle rissen sich ums letzte Stückchen feinstes Schmalzgebäck, um auch ja etwas von der Soße abzubekommen. In einer großen Familie kann das schwierig werden! War die Soße alle, war der Küchle-Spaß noch nicht vorbei, denn dann gab es immer noch Puderzucker für die schmalzigen Spezialitäten. Heute gibt es den Bauernhof nicht mehr, aber die Küchle, die vergisst man nicht…
Rezept für ca. 7 Personen
500 g Mehl
¼ l Milch
20g frische Hefe
2 Eier
75g Butter
1 TL Zucker
1 TL Salz
Zubereitung:
Die Zutaten zu einem festen Teig kneten und etwa eine halbe Stunde gehen lassen (am besten an einer warmen Stelle auf der Heizung oder im angewärmten Herd). Danach den Teig einen Zentimeter dick ausrollen und in Rauten förmige Teile schneiden (ein Pizzaschneider macht sich sehr gut), dann die Teigstück, je nach Größe, ein bis zweimal ein schneiden. Währenddessen Gänseschmalz oder Pflanzenfett in einer hohen Pfanne erhitzen und das Opferküchle hineinwerfen, wenn es heiß genug ist, dann geht es recht schnell! Beidseitig gut bräunen lassen und dann herzhaft oder süß genießen.
Nova…
Ich hatte eine wirklich schöne Kindheit: Mit einer tollen Mama, die immer für mich da war- sogar im Kindergarten. Dem weltbesten Papa mit den lustigsten Faxen. Einer besten Freundin, die direkt mit im Haus gewohnt hat. Einem riesigen Hof vor der Tür, auf dem man alles machen konnte, was man wollte. Einem Abenteuerspielplatz, zu dem wir mit dem Rad gefahren sind. An jedem Samstag gab es Spagetti mit Tomatenketchupsoße und mit ein bisschen betteln gab‘s Kohlroulade -meine Leibspeise-. Wir tranken Limonade aus Dosen von der Kaufhalle nebenan, die wir uns, nachdem sie leer waren, unter die Füße geschnallt haben. Der besten Grundschullehrerin, einem Lesezelt, Tanzunterricht, einer nervigen kleinen Schwester und Schweineohren, immer wenn wir bei Oma zu Besuch waren…
Doch am schönsten waren die Sommerferien. Zwei Wochen am Balaton auf den Wiesen neben der blauen Rutsche. Jeden Tag baden in einem riesigen See, in dem man unendlich weit hineinlaufen konnte, bis man Mama nicht mehr gesehen hat. Dort auf der Decke unter einem strahlend blauen Himmel habe ich mir den Bauch vollgestopft. Mit heißem Langos, riesigen Melonen und Bergen von Palatschinken mit Kakao….Und wenn ich heute meine Palatschinken verdrücke, sind sie wieder da, die Erinnerungen an den Sturm, der meine Schwester beinahe weggeweht hätte, den riesigen weißen Schimmel, an den Sonnenstrahlen auf der Nase, den „Hanni und Nanni“-Büchern, den Aalen im See, dem Honig aus dem Bären und all den glücklichen Momenten zum Kneifen.
Zutaten für 1 Person:
150g Mehl
2 Eier
250ml Milch
4EL Puderzucker
3EL Mohn
Zubereitung:
Alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und mit dem Mixer vermengen, bis keine Mehlklümpchen mehr zu sehen sind. 30 Min gehen lassen. Eine Pfanne nicht zu heiß vorheizen. Öl in die Pfanne geben und den Teig darin verteilen. Von beiden Seiten goldbraun anbraten und auf den noch warmen Palatschinken jede Menge Kakao verteilen. Palatschinken dann einrollen und abbeißen um einen Glücksmoment zu erleben….
In Erinnerungen schwebend und vollgestopft mit Glück bedanken wir uns für die schönen Erinnerungen, die wunderschöne Idee und das tolle Paket von Denise,
Fräulein Schulz‘ und Nova
Photos: die unglaublich tolle Fräulein Schulz‘
Verpackungsmaterial: Small Treasure